Informationen aktualisiert am: Oktober 21, 2023

PageRank: Bedeutung und Berechnung 

Dieser Beitrag wurde von unserem Experten André Schäfer verfasst

Der von den Google-Gründern Larry Page und Sergey Brin entwickelte PageRank-Algorithmus ist ein zentrales Instrument zur Bewertung der Relevanz von Webseiten anhand ihrer Verlinkungsstruktur. Er beeinflusst maßgeblich das Ranking in den Suchergebnissen von Google. Dieser Leitfaden beleuchtet die wichtigsten Aspekte des PageRank, seine Geschichte und seine Bedeutung für die Suchmaschinenoptimierung (SEO).

Definition von PageRank

Der PageRank-Algorithmus bewertet und gewichtet verlinkte Dokumente wie das World Wide Web anhand ihrer Struktur. Der von Larry Page und Sergey Brin an der Stanford University entwickelte Algorithmus weist jedem Dokument aufgrund seiner Verlinkungsstruktur ein Gewicht zu, den sogenannten PageRank.

Das Grundprinzip von PageRank ist einfach: Seiten mit mehr eingehenden Links haben ein höheres Gewicht, und wenn diese verweisenden Seiten selbst ein hohes Gewicht haben, verstärkt sich der Effekt noch weiter.

Ziel dieses Verfahrens ist es, Links nach ihrem Gewicht zu sortieren, um bei Suchanfragen eine geordnete Ergebnisreihenfolge zu erzeugen. Dabei stellt sich PageRank einen zufälligen Internetnutzer vor, der durch das Netz surft.

Die Wahrscheinlichkeit, dass dieser Nutzer auf eine bestimmte Seite stößt, steht in direktem Zusammenhang mit dem PageRank dieser Seite. Dieses Konzept verwendet Google, das Unternehmen von Brin und Page, als Grundlage für die Bewertung von Webseiten.

Geschichte des PageRanks: Wer hat ihn erfunden?

Der PageRank-Algorithmus, der heute eng mit Google verbunden ist, hat seine Wurzeln in der Soziometrie. Erste Ideen dazu finden sich bereits 1953 in den Arbeiten von Katz. Seeley hatte 1949 ein ähnliches Konzept zur Erklärung des Status eines Individuums vorgestellt, allerdings ohne Normierung auf die Anzahl der ausgehenden Kanten und ohne einen Dämpfungsterm.

Dieser Abschwächungsterm wurde 1965 von Charles H. Hubbell eingeführt.

Das heutige Verständnis von PageRank wurde 1996 von Sergey Brin und Larry Page an der Stanford University entwickelt. Page meldete 1997 ein darauf basierendes Patent an, das auf die Stanford University eingetragen wurde.

1998 veröffentlichten sie den Algorithmus und verwiesen auf andere Pioniere wie Massimo Marchiori, Eugene Garfield und Jon Kleinberg. Kleinberg entwickelte zur gleichen Zeit das Konzept der „Hubs and Authorities“ (HITS).

Parallel zu Brin und Page arbeitete Robin Li in China an einem ähnlichen Algorithmus namens RankDex, den er später für die Suchmaschine Baidu einsetzte und 1999 patentieren ließ.

Nach der Gründung von Google erwarb das Unternehmen die Exklusivrechte am PageRank-Patent von der Stanford University im Austausch gegen 1,8 Millionen Aktien des Unternehmens. Diese Aktien wurden 2005 von der Universität für beeindruckende 336 Millionen Dollar verkauft.

Interessanterweise haben Forscher der Washington State University herausgefunden, dass der PageRank-Algorithmus auch verwendet werden kann, um die geometrische Ausrichtung von Wassermolekülen in Bezug auf andere Moleküle in einer Lösung zu berechnen, beispielsweise bei der Analyse giftiger Chemikalien.

Wie funktioniert der PageRank Algorithmus?

Der PageRank-Algorithmus von Google bewertet die Linkpopularität einer Website anhand ihrer Verlinkungsstruktur. Das zentrale Prinzip dieses Algorithmus ist: Seiten, die von vielen anderen Seiten verlinkt werden, erhalten ein höheres Gewicht.

Wenn diese verweisenden Seiten selbst ein hohes Gewicht haben, verstärkt dies den Gesamteffekt. Einfach ausgedrückt: Je mehr qualitativ hochwertige Links auf eine Seite verweisen, desto höher ist ihr PageRank. Dieses Verfahren dient dazu, die Relevanz und Bedeutung einer Website im digitalen Raum zu bestimmen.

Berechnung des PageRanks

Die Berechnung des PageRank erfolgt nach der Formel PR(A) = (1-d) + d (PR(T1)/C(T1) + … + PR(Tn)/C(Tn)). In dieser Gleichung steht PR(A) für den PageRank der betrachteten Website (A). Der Dämpfungsfaktor, d, liegt zwischen 0 und 1 und wurde von Brin und Page standardmäßig auf 0,85 festgelegt.

Dieser Faktor berücksichtigt die Wahrscheinlichkeit, dass ein Nutzer zufällig auf eine Seite klickt, anstatt einem Link zu folgen. Die Summe der Terme PR(T)/C(T) gibt den Gesamteinfluss der verlinkenden Seiten auf den PageRank der Seite A an.

Einfach ausgedrückt hilft diese Formel dabei, die Bedeutung und Relevanz einer Webseite anhand ihrer Verlinkungsstruktur zu bestimmen.

Wie wird der PageRank vererbt?

Der PageRank wird nach der Anzahl der ausgehenden Links einer Website vererbt. Wichtig ist, dass diese Links vom Crawler erkannt werden und nicht mit dem Linkattribut „nofollow“ gekennzeichnet sind. Der Dämpfungsfaktor, der bei ca. 0,15 liegt, sorgt dafür, dass der PageRank in abgeschwächter Form an die verlinkten Seiten weitergegeben wird.

Das bedeutet, dass nicht der gesamte PageRank-Wert an die verlinkten Seiten weitergegeben wird, sondern nur ein Teil davon. Dieser Mechanismus stellt sicher, dass Webseiten ihren PageRank nicht künstlich erhöhen können, indem sie einfach viele Links setzen.

Interner PageRank

Der interne PageRank bezieht sich auf die Verlinkungsstruktur innerhalb einer Website und ihrer Unterseiten. Diese interne Verlinkung ist ein zentrales Element der Onpage-Optimierung und beeinflusst das Ranking in Suchmaschinen wie Google. Eine durchdachte Navigationsstruktur in Verbindung mit einer klaren Seitenhierarchie fördert den optimalen Fluss des PageRanks.

Typischerweise empfiehlt sich eine baumartige Struktur, die von der Startseite über Kategorien und Unterkategorien zu den einzelnen Landingpages verzweigt.

Dies erleichtert nicht nur den Nutzern die Navigation, sondern hilft auch den Crawlern der Suchmaschinen, die Inhalte effizient zu erfassen. Der interne PageRank einer Seite gibt deren Prominenz innerhalb der gesamten Website an.

Während man abschätzen kann, welche Unterseiten viele interne Links erhalten, ist die exakte Bestimmung des internen PageRank ohne spezielle Tools wie den Crawler Screaming Frog und das Statistiksystem R nicht einfach. Mit diesen Tools kann der interne PageRank aller Unterseiten genau bestimmt werden.

Externer PageRank

Der externe PageRank bezieht sich auf die eingehenden Links einer Website von anderen Domains. Während der interne PageRank die Linkstruktur innerhalb einer Website bewertet, konzentriert sich der externe PageRank auf die Qualität und Quantität der externen Links, die auf eine Website verweisen.

Diese externen Links spielen eine entscheidende Rolle bei der Suchmaschinenoptimierung, da sie als Empfehlungen oder Verweise von anderen Webseiten angesehen werden.

Interessanterweise hat der externe PageRank einen direkten Einfluss auf den internen PageRank, da externe Links das Gesamtgewicht und die Relevanz einer Webseite in den Augen der Suchmaschinen erhöhen. Daher ist es wichtig, sowohl über eine starke interne Verlinkungsstruktur als auch über qualitativ hochwertige externe Links zu verfügen, um die Sichtbarkeit und das Ranking in den Suchergebnissen zu optimieren.

Wird der PageRank noch im Algorithmus von Google genutzt?

Google verwendet den PageRank immer noch als Teil seines Algorithmus, aber nicht mehr in seiner ursprünglichen Form. Das zugrundeliegende Konzept des PageRank basiert darauf, dass eine Website als relevant und wichtig angesehen wird, wenn andere wichtige Websites auf sie verweisen.

Obwohl dieses Prinzip nach wie vor eine Rolle im Bewertungssystem von Google spielt, hat sich der genaue Mechanismus seit der Einführung von PageRank geändert.

Das ursprüngliche Patent für PageRank ist inzwischen abgelaufen und seit 2006 hat Google Anpassungen vorgenommen, um den sich ständig ändernden Anforderungen des Internets gerecht zu werden.

Das ursprüngliche Patent von Google wurde ersetzt

Das ursprüngliche Patent von Google wurde durch ein neues Patent ersetzt, das sich auf „Seed Sites in Trusted Seed Sets“ konzentriert. Dieses neue Patent definiert Seed Sites als speziell ausgewählte, qualitativ hochwertige Seiten mit starker Web-Konnektivität zu Nicht-Seed Sites. Beispiele sind das Google Verzeichnis und die New York Times.

Google Seed Sites Patent: Das erneuerte Patent des PageRanks

Diese Seed Sites fungieren als Knotenpunkte im Web, da sie über viele nützliche ausgehende Links verfügen, die die Identifizierung anderer qualitativ hochwertiger Seiten erleichtern. Interessanterweise bezieht sich das Patent nicht auf den PageRank, sondern wird von der SEO-Community als Modifikator des PageRank angesehen, der die Nähe einer Website zum Seed-Set berücksichtigt.

Für eine genauere Analyse der Unterschiede zum Original wird die Arbeit von Bill Slawski empfohlen.

Wie kann man den PageRank einer Webseite überprüfen?

Um den PageRank einer Website zu überprüfen, kann das Tool ScreamingFrog für interne Links verwendet werden. Eine weitere empfehlenswerte Alternative ist das Tool Oncrawl, das sowohl externe als auch interne Links berücksichtigt. Oncrawl verwendet eine speziell entwickelte Berechnung, um den PageRank einzelner Seiten zu ermitteln.

Diese Tools bieten detaillierte Analysen und Einblicke in die Verlinkungsstruktur einer Website, was für die Suchmaschinenoptimierung von entscheidender Bedeutung ist.

Der Einsatz solcher SEO-Tools ist wichtig, um die Stärke und Relevanz einer Website im digitalen Raum besser zu verstehen und gezielte Optimierungsmaßnahmen durchführen zu können.

Welche Rolle spielen externe Links beim PageRank?

Backlinks spielen eine entscheidende Rolle für den PageRank einer Website. Sie fungieren als Empfehlungen zwischen Webseiten und tragen dazu bei, dass Webseiten in den Suchergebnissen höher eingestuft werden. Dem PageRank-Algorithmus liegt das Prinzip zugrunde, dass eine Website als relevant und wichtig gilt, wenn andere wichtige Websites auf sie verweisen.

In diesem Sinne sind Backlinks nicht nur einfache Verweise, sondern auch Indikatoren für die Qualität und Relevanz einer Webseite. Eine Website mit vielen qualitativ hochwertigen Backlinks von vertrauenswürdigen und relevanten Quellen wird in der Regel einen höheren PageRank und damit ein besseres Ranking in den Suchergebnissen haben.

Über den Autor

André Schäfer


André Schäfer ist ein bekannter Name in der SEO-Branche. Er gewann den SEO Contest 2021 mit dem Keyword "Contentbär" und konnte beim Contest 2022 als erster Deutscher eine reine Lorem-Ipsum-Seite positionieren. Seine innovativen Ansätze, durchgeführten Rankingfaktorentests und sein tiefes Verständnis des Google-Algorithmus machen ihn zu einem Experten im Bereich der Suchmaschinenoptimierung.

Weitere Artikel zum Thema